Mittwoch, 08. Februar 2023
»Der Mensch ist nicht gut, sondern ein Vieh!«, urteilte George Grosz und veranschaulichte seine Meinung deutlich sichtbar in seinen Werken.
Bis heute ist der Berliner Künstler berühmt für seine satirischen Illustrationen, die den moralischen Zerfall in Deutschland zwischen dem Ersten Weltkrieg und Hitlers Machtübernahme 1933
thematisieren.
Grosz wollte mit seinen Arbeiten an das gesellschaftliche Gewissen appellieren und einen Blick hinter die Fassade werfen. Sein stilistisches Mittel: Grauen gepaart mit Humor.
So machte er seine Kunst zur Waffe und lüftete mit spitzer Linie den klischeebesetzten glitzernden Vorhang der Goldenen Zwanziger. Ungeschönt zeigte er das Elend und die Schattenseiten seiner Zeit auf, legte menschliche Abgründe dar, kehrte das Innerste nach außen.
Bereits zu Grosz‘ Lebzeiten stießen seine Werke sowohl auf Bewunderung als auch auf Kritik – mehrfach stand der Künstler u.a. wegen »Angriffs auf die öffentliche Moral« oder »Gotteslästerung« vor Gericht. Die anschließenden Prozesse hatten vor allem das Blatt ›Christus mit der Gasmaske‹ zum Inhalt, das ebenfalls in der Ausstellung zu sehen ist. Sie sind heute juristische Lehrstücke zum nach wie vor relevanten Thema Kunstfreiheit.
Fahrt mit dem Zug nach Stuttgart
Abfahrt: 9.50 Uhr
Führung: 12.45 Uhr
Anmeldeschuss: 30. Januar 2023
Weitere Informationen bei KuKu
oder unter 0160 9486 2897